Wird das Auslaufen der Zölle im 3. Quartal eine globale Verschiebung der Risikoaversion auslösen?

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Will Q3 Tariff Expirations Trigger a Global Risk-Off Shift?
  • Die aktualisierten Prognosen der Fed zeigen eine höhere durchschnittliche Inflation (3 %) und ein langsameres Wachstum (1,4 %)
  • Am Mittwoch behielt die Fed die Zinsen stabil, deutete aber an, bis Ende dieses Jahres zwei Zinssenkungen vornehmen zu wollen
  • Das Zeitfenster für das 3. Quartal ist besonders fragil, da die Fed die Erwartungen an eine Zinssenkung neu bewertet hat oder die Berichtssaison Mitte Juli beginnt, genau dann, wenn wichtige Zölle auslaufen

Angesichts der sich abzeichnenden Fristen stehen die Zölle erneut im Rampenlicht. Die ursprüngliche 90-tägige Pause von US-Präsident Donald Trump bei den gegenseitigen Zöllen soll Anfang bis Mitte Juli auslaufen, und wenn sie nicht gelöst wird, könnten Zölle von bis zu 50 Prozent auf Importe aus der EU und anderen Ländern wieder eingeführt werden.

Die US-Notenbank (Fed) hat insbesondere die durch Zölle verursachte Wareninflation als wachsende Sorge bezeichnet, ihre Inflationsprognose nach oben korrigiert und die erwarteten Zinssenkungen sogar zurückgefahren. Am Mittwoch behielt die Fed die Zinsen stabil, deutete aber an, dass sie bis Ende dieses Jahres zwei Zinssenkungen vornehmen will.

Die aktualisierten Projektionen der Fed zeigen eine höhere durchschnittliche Inflation (3 %) und ein langsameres Wachstum (1,4 %), wobei Zölle und die aktuelle geopolitische Lage die Haupttreiber für diese Prognosen sind.

Dann ist da noch die Europäische Union, die ihre Vergeltungszölle bis Juli ausgesetzt hat, aber möglicherweise Gegenmaßnahmen vorbereitet, falls es zu keiner Einigung kommt. Es ist zwar noch nicht zu 100 % offiziell bekannt, wie die endgültige Entscheidung der EU aussehen wird, aber wenn man bedenkt, dass einige Länder unterschiedliche Meinungen haben, ist die Ungewissheit mehr als genug, um die Spannungen am Leben zu erhalten.

Schon im Vorfeld des Verfalls haben die Risikoanlagen unter Druck gesetzt. So ist beispielsweise der Volatilitätsindex (VIX) gestiegen, und die Anleger orientieren sich an kurzfristigen US-Staatsanleihen als defensive Absicherung.

Eine potentielle Risikoaversion

Bei allem, was derzeit in der Welt vor sich geht, bewegen sich die Märkte derzeit auf einem Drahtseilakt. Die Inflation ist hartnäckig, die Zinssätze sind hoch und der geopolitische Stress nimmt zu und es gibt keine Anzeichen dafür, dass er aufhört. In einem solchen Umfeld kann alles, was den Welthandel zu Spannungen führt, die bereits vorhandene Unsicherheit vervielfachen.

Die auslaufenden Zölle sind ein Paradebeispiel dafür, und einige Analysten der Deutschen Bank sagen, dass das Auslaufen der Zölle neben den Spannungen im Nahen Osten und der hartnäckigen Inflation ein großer Risikoauslöser ist.

Wenn die Zölle auslaufen und es keine klare Kommunikation der politischen Entscheidungsträger gibt, werden die Anleger wahrscheinlich mit dem Schlimmsten rechnen. Das bedeutet, dass die Zölle zurückkehren könnten, Vergeltungsmaßnahmen folgen könnten und die globalen Handelsströme erneut gestört werden könnten.

Allein dieser Zweifel kann Händler dazu veranlassen, Kapital aus Risikoanlagen (wie Kryptowährungen) abzuziehen und in sicherere Häfen wie Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit oder Gold zu investieren.

Das Zeitfenster für das 3. Quartal ist besonders fragil, da die Fed die Erwartungen an eine Zinssenkung neu bewertet oder die Berichtssaison Mitte Juli beginnt, genau dann, wenn wichtige Zölle auslaufen.

Aus heutiger Sicht könnte das 3. Quartal schnell ins Wanken geraten, wenn die Zollspannungen erneut eskalieren, aber selbst ein bescheidenes Abkommen könnte den gegenteiligen Effekt haben. Auch hier sind erhebliche Unklarheiten im Spiel.

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